Anreise und los geht es auf Schusters Rappen
Endlich ist es soweit. Es geht los! Der Rucksack ist gepackt und rund acht Kilo schwer. Erst geht es mit dem Zug über den Brennerpass nach Verona und von da aus weiter nach Padua. Ein günstiges Hotel habe ich bereits reserviert, ganz in der Nähe der Basilica di Sant´Antonio. Dort werde ich am Sonntag den Lungo Cammino starten. Zuerst werde ich jedoch nach Camposampiero gehen und den Ultimo Cammino pilgern. Dies war der letzte Weg des Heiligen Antonius vor seinem Tod. Das Spezielle am Antoniusweg ist, das man ihn entgegengesetzt zu seiner Lebensgeschichte pilgert.
Metropolen und kleine Städtchen
Rund 310 Kilometer warten auf mich. Die ersten Etappen führen hauptsächlich auf kleinen Asphaltsträsschen, Schotterwegen- und Naturwegen und manchmal auch stark befahrenen Strassen entlang. Vorwiegend in der Poebene – eine ziemlich flache Angelegenheit, manchmal vielleicht ein wenig monoton. Dafür erwarten einen am Abend hübsche Dörfer und Altstädte, die zum Verweilen einladen und viele Sehenswürdigkeiten bereithalten. Ab Bologna wird sich das Bild ändern, denn es geht in die Berge. Über den Apennin durch traumhafte Naturlandschaften zu mittelalterlichen Dörfern. Dabei erwarten mich auch einige Wallfahrtsorte und andere heilige Plätze.
Eine grosse Vorfreude erfüllt mich, dass ich diesen Weg nochmals gehen darf. Auf der anderen Seite nagen auch Skepsis und Nervosität an mir: Kann ich das schaffen? Endet der Weg früher oder schaff ich es noch weiter über den Franziskusweg nach Poggio Bustone und über den Via Roma bis zum Petersdom? Ich weiss, ich werde gut auf meinen Fuss aufpassen müssen und werde vorsichtig aber bestimmt losgehen und auch Pausen machen und das Ganze für Euch dokumentieren. Euer Feedback und auch Fragen sind jederzeit willkommen!
Wenn ich heute in Padua ankomme, wird mein erster Gang zur Kathedrale sein um den Pilgerpass abzuholen. Es gibt unterwegs wenige Pilgerunterkünfte, trotzdem ist der Pass von Vorteil. Erstens bekommt man am Ende des Antoniusweg beim Eremo Montepaolo die begehrte Pilgerurkunde und zweitens erhält man in gewissen Unterkünften manchmal einen Pilgerpreis für Übernachtungen und Mahlzeiten.
Ich freue mich auf den Weg und sag: “Buon Cammino”.