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Corona: Und plötzlich ist alles anders

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14. April 2020

Derzeit hält uns bekanntlicherweise der Corana-Virus alle in seinem Bann oder besser ausgedrückt, er bremst uns richtiggehend ein. Viele Menschen sind in Kurzarbeit, andere in die Arbeitslosigkeit geraten.  Zudem erfreut sich Homeoffice “grosser Beliebtheit”. Auch dem “Stay at home” wird grösstenteils gefrönt – hoffentlich. Keine ausgedehnten Shoppingtouren, kein Extremsport und keinen Apero unter Freunden mehr. Händeschütteln, anderen auf die Schulter klopfen und auch das mit der Busserei hat sich erledigt. Lieber Abstand halten um den herumfliegenden Tröpfchen zu entgehen. Nichts ist mehr, so wie es war. Das verändert auch uns, unsere Gewohnheiten und Einstellungen zum Leben im allgemeinen.

Kontakt halten ist wichtig

Die Familie wird wichtiger, Kontakte halten mit Videokonferenzen und so weiter. Denn der Mensch braucht den Austausch. Ohne Kommunikation und soziales miteinander können wir über längere Zeit gar nicht überleben. Das heisst aber auch, dass Spannungen entstehen, wie etwa in den eigenen vier Wänden. Man findet nicht viel Raum vor um sich zurückzuziehen – für sich alleine zu sein. Trotzdem ist es wichtig die Regeln einzuhalten, damit wir irgendwann wieder unsere alte Freiheit zurückgewinnen. Ob sich diese verändern wird oder wir diese bewusster leben und erleben werden, wird die Zukunft zeigen.

In weite Ferne gerückt

Auch für mich als Pilger ist nun alles anders. Einfach herum zu pilgern ist bei verschlossenen Grenzzäunen unmöglich. Dabei hatte ich für dieses Jahr einige tolle Pläne geschmiedet, wie etwa den Via de la Plata von Andalusien nach Santiago di Compostela oder die Verlängerung des Franziskusweges von Poggio Bustone nach Apulien hinunter zu pilgern. Das ist in weite Ferne gerückt und hat keine Priorität mehr. Alles hat sich verändert. Aber es kommt bestimmt wieder eine bessere Zeit um zu pilgern.

Persönliches Glück im Unglück

Dabei habe ich im ganzen Unglück noch viel Glück erfahren dürfen. Nach meiner Auszeit in Cape Town (Südafrika), die ich nutzte um mein Englisch wieder ein bisschen auf Vordermann zu bringen, wollte ich noch einen Sprachkurs in Italien anhängen, bevor die Pilgersaison startet. Genauer gesagt, wollte ich nach Milano. Gleichzeitig eine neue Wohnung suchen – es zieht mich zurück in meine alte Heimat. Das zweite konnte ich mittlerweile erledigen.

Dem Leben sind Grenzen gesetzt

Unglücklicherweise habe ich mir bei einem tollpatschigen Sturz am achten Februar den Oberarm gebrochen – just an dem Tag, als ich die Sprachschule buchen wollte. Im Nachhinein betrachtet, kommt dies einer glücklichen Fügung gleich. So sitze ich jetzt halt in Tirol fest und werde äusserst gut versorgt und beherbergt. Dies alles ist nicht selbstverständlich. Denn die Grenzen sind zu und so ist meine neue Wohnung derzeit unbewohnt. Das Ganze hat einen weiteren Vorteil. Es ist niemand da, um Schmutz zu produzieren. So relativiert sich alles in Zeiten des Corona-Virus.

Demut schadet nicht

Manchmal bin ich ungeduldig. Aber ich hätte nie damit gerechnet, in solch einer Situation nicht durchzudrehen, auszuflippen, mich total hängen zu lassen und so weiter. Vielleicht hat Golfen und Pilgern bei mir doch etwas bewirkt: Mehr Demut zu entwickeln. Dafür bin ich von Herzen dankbar. Meine Bitte an alle ist, haltet die Regeln ein, schaut auf euch und eure Mitmenschen. Nur so bewältigen wir diese Situation. Ich versuche meinen Beitrag beizusteuern.

Seit ein paar Tagen ist es uns in Tirol wieder erlaubt, sich ein wenig freier zu bewegen und gefahrlosen Sport zu betreiben. Das habe ich dazu genutzt, eine längere Pilgertour auf Teilen des Jakobsweg und der Via Claudia durch das Gurgltal zu laufen. Davon ein paar Fotos für euch.

Tour GPS

Schaut auf euch, “stay at home” und bleibt gesund!

Hubs the Pilgrim

 

 

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