Die Letzten müssen sich sputen
Mein Aufenthalt in Rabacal ist angenehm. Am Abend esse ich noch in einer Pilgerherberge zu Abend. Das Pilgermenue ist ok. Es gibt Hühnchen mit Pommes und Reis. Anstatt der Suppe nehme ich einen Salat. Das Essen ist ziemlich eintönig. Es gibt wenig Abwechslung. Gebratener Fisch oder Fleisch. Nicht das es schlecht wäre, aber ich brauche nicht jeden Tag Fleisch. Und bei Fisch bin ich ziemlich vorsichtig. Nicht alles ist wirklich durchgegart.
Aber Pilgern bedeutet auch, auf einiges verzichten zu können. Man lernt hier demütig zu sein. Die Unterkunft ist Klasse und ich schlafe ausgezeichnet. Am Morgen bin ich wieder einmal der letzte, der sich auf den Camino macht. Der Himmel ist wolkenverhangen aber es ist trocken. Der Regen hat aufgehört und einem schönen Pilgertag steht nichts im Wege.
Coimbra ist das Ziel
Unterwegs ist es ziemlich kühl. Mehr wie 18 Grad werden es heute nicht. Das sind fast zwanzig Grad weniger wie vor ein paar Tagen. So pilgere ich am Anfang mit Regenjacke und natürlich meinem Hut. Der Camino ist fantastisch. Eine wundertolle Gegend und das meiste auf Waldwegen und kleinen Strassen. Ein Tag zum geniessen. Zum Beginn geht es flach dahin, bis ich in die Hügel komme. Ein paar giftige Anstiege, aber nichts das wirklich Schmerzen bereitet. Mittlerweile bin ich gut in Form. Unterwegs überhole ich eine Pilgerin. Sie hat wesentlich mehr Mühe wie ich und stampft vor sich hin. Auf dem Weg muss man aufpassen, dass man sich nicht kaputt läuft. Mein Ziel heute ist Coimbra, eine Stadt mit einer der ältesten Universitäten Europas und einer wunderschönen Kathedrale.
Pilgerplausch und Fussball
Unterwegs halte ich in einem Dörfchen an und mache ein Päuschen. Früher habe ich das nie getan, aber mittlerweile weiss ich, dass dies für meinen Fuss gut ist. Im Cafe treffe ich auf Luke und Didi (das ist ein Spitzname für Daria). Er kommt aus Holland, wobei er Wert darauf legt, dass er aus Amsterdam stammt. Das sei nicht dasselbe. Sie ist Kroatin. Die beiden haben sich vergangenes Jahr auf dem Camino kennen gelernt und pilgern nun zusammen nach Santiago. Wir haben es lustig zusammen und ich vergesse die Zeit.
Es ist bereits vier Uhr und ich habe noch 14 Kilometer vor mir. Das wird knapp, denn am Abend möchte ich Fussball schauen. So kämpfe ich mich weiter und nutze vier Kilometer vor dem Ziel die Möglichkeit den Bus zu nehmen. Das ist zwar nicht würdig für einen Pilger, aber es geht nur noch den Berg hinab und ich schaffe es noch zum Fussballspiel.