Die Sonne meint es gut mit mir
Beim ausgedehnten Nachtbummel durch die Stadt Lucca gibt es einiges zu sehen. Viele Verkleidete prägen das Stadtbild. Vor allem habe ich noch nie so viel Zelte gesehen, es müssen hunderte sein. Jede Firma, die sich mit Comics und Spielen beschäftigt, muss hier verteten sein. Darunter natürlich auch die Filmstudios. Der Zugang zu den Zelten ist aber nur mit Ticket möglich. Interessanterweise gibt es noch genügend Italiener, die Geld genug für solche Dinge haben. Den die Besucher schleppen Berge von Spielen, Konsolen und anderes mit nach Hause. Unterwegs esse ich noch eine Pizza und dann geht es zurück ins Hotel. Es ist ja nett, wenn etwas los ist, aber ich bevorzuge beim Pilgern eher kleinere und ruhigere Städte.
Spät geht es weiter
Am Morgen wache ich erst um zehn Uhr auf. Ich wollte ausschlafen, da der Wetterdienst in der Früh noch Gewitter angesagt hat. Dann geht es los, der Regen hat aufgehört. Nach einer Stunde kommt sogar mal die Sonne hervor und begleitet mich den ganzen Tag auf der Via Francigena. So macht Pilgern richtig Freude. Leider ist es heute nur eine kurze Etappe von knapp zwanzig Kilometer. Weiter zu gehen ist fast nicht möglich, da das Ziel nochmals 15 Kilometer weit weg ist und die Herberge voll und die Hotels rund hundert Euro verlangen. Ausserdem bin ich gestern mit dem Abendspaziergang fast 35 Kilometer gegangen, was ich mir nicht all zu oft wegen meinem Fuss erlauben darf.
Sonne erwärmt mein Herz
Der Weg führt mich heute nach Altopascio. Es geht durch die Vororte Luccas und dann durch kleine Dörfer. Fast ausnahmslos auf asphaltierten Strässchen, die wenig befahren sind. Ich geniesse die Ruhe und den Frieden und lasse meine Gedanken schweifen. Da heute der Weg ausnahmslos super markiert ist, besteht auch für einen orientierungslosen Pilger wie mich, keine grosse Chance sich zu verlaufen. Als ich ankomme, geht es mir richtig gut. Die Sonne hat nach den vergangenen stürmischen Tagen ihres dazu beigetrageñ. Das Leben ist so richtig schön.