Schöner Abschluss des Cammino di San Antonio
Heute steht der letzte Abschnitt des Cammino di San Antonio bevor. Und auch einer der schönsten. Nachdem ich gestern Abend nichts vernünftiges zu Essen bekommen habe, ist der Start in den Tag ziemlich hart. Es geht gleich los mit einer Steigung zur Burg hinauf und noch weiter. Auf den ersten sieben Kilometer kommen rund 400 Höhenmeter zusammen. Das Panorama ist toll, nur mit meiner Kondition ist es nicht so gut bestellt. Ich bin ja auch kein Morgensportler, sondern ein richtiger Nachtmensch. Mit Mühe bezwinge ich den Hügel und komme schon bald an einem Radlerdenkmal vorbei. Dies ist dem berühmten Marco Pantani gewidmet, einer der stärksten Bergfahrer der Geschichte.
Schöner Abstecher zum Eremo
Danach gehts durch einsame Gegenden niemand stört, es ist einfach schön so alleine vor sich hin zu gehen, den Gedanken nachzuhängen oder einfach gar nichts denken zu müssen. Später nehme ich dann auch noch den kleinen Umweg zum Eremo Montepaolo in Kauf. Hier nehme ich von einem Mönch meine Auszeichnung, die ¨Assidua¨ entgegen und lasse mir den Pilgerpass noch abstempeln. Es wäre ein Fehler gewesen, diesen Abstecher von rund drei Kilometer nicht zu machen, den die kleine Kirche ist wunderschön. Ein Weg zeigt zudem die Geschichte des Eremo und des San Antonio.
Besuch bei Don Alfeo
Dann geht es weiter zum Startort für den Cammino die Assisi – Dovadola. Es geht noch ziemlich steil bergab über Steige. Aber bald erreiche ich den kleinen Ort. Zuerst besuche ich noch Pfarrer Don Alfeo um mir meinen nächsten Pilgerpass abzuholen. Das dauert schon fast zwei Stunden, denn eilig hat er es nicht. Nach langer Plauderei mit anderen Pilgern, macht er sich an die Arbeit. Zum Schluss sagte er noch, dass er genau 40 Jahre älter ist wie ich. Er hat vor kurzem seinen Geburtstag gefeiert. Happy Birthday. Da ich nicht in seiner Herberge übernachte – das versteht er gar nicht – gehe ich zu meiner Unterkunft. Don Alfeo lässt es sich zum Abschied nicht nehmen, mich zu umarmen und abzubussen….
Angekommen in meiner Unterkunft, einem tollen Hotel mit vernünftigen Preisen – hier war ich vor drei Jahren schon – gönne ich mir erstmals ein richtiges Menu. Das ist zwar viel zu viel, kostet für Pilger nur 20 Euro, mit Wasser, Wein und zwei Gängen und damit weniger wenn ich nur einen Gang bestellen würde… Nun bin ich richtig überfressen. Ein riesiger Teller Tagliatelle al Ragu und anschliessend Coniglie con Verdure – absolut köstlich – selten habe ich so gut gegessen.
Hotel Rosa Bianca 40 Euro Pilgerpreis mit Frühstück. Pilgermenu 20 Euro. Für Feinschmecker. Bei Don Alfeo gibt es auch Pilgerbetten.
Etappe: 25 Km, 600 Hm hinauf und hinab