The way of St. Francis

Ein Tag Ruhe für Körper und Geist 

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16. September 2017

Der Wetterbericht verhiess gestern nichts Gutes. Stürmisches Wetter mit viel Regen. Heute schaut es schon besser aus, aber ich traue der ganzen Sache nicht über den Weg und bleibe einen Tag in Corniolo. Es ist mir einfach zu gefährlich auf über 1500 Meter aufzusteigen. Es ist zudem eine lange Etappe und mit nassen Schuhen nicht wirklich lustig. Also fröne ich dem Nichtstun und lege meine müden Beine hoch. Obwohl ich mit meinen Füssen richtig happy bin. Ich spüre sie zwar nach den Touren, es ist jedoch besser als ich befürchtet habe. Ein Tag Pause kann ja auch nicht schaden. Ausserdem spüre ich eine innere Müdigkeit.

Friedlich lebt es sich besser

Corniolo ist ein kleines Dorf mit 180 Einwohner. Es hat zwei Kirchen, zwei Albergi, ein Alimentari (Tante Emma Laden) und eine Fastfoodstation mit Piadine und ähnlichem. Eigentlich sehr viel für ein Kaff wie dieses. Es ist erstaunlich, wieviel Mühe sich die Italiener nehmen ihre Dörfer hübsch zu gestalten. Geld ist nicht viel bis gar keines vorhanden, aber jede Strasse, jedes Gässchen wird mit Blumen geschmückt. Die Einwohner beteiligen sich fleissig dabei und haben einen regelrechten Wettstreit mit den Nachbarn, wer den schöneren Garten besitzt. Wenn ich mit den Menschen hier spreche, spüre ich viel mehr Zusammenhalt und soziales Miteinander als bei uns zu Hause. Die Leute treffen sich in den Bars zum Reden und Karten spielen. Die Bars spielen in Italien für das soziale Leben eine zentrale Rolle.

Charles der Pilger unterwegs

Gestern Abend traf ich noch meinen neuen Pilgerfreund Charles aus Schweden. Er wollte heute hier bleiben, hat sich nun aber anders entschieden. Die Deutsche ist ebenfalls auf dem Weg mit Sack und Pack, mit besseren Sandalen und Jeans ausgerüstet. Ich hoffe für sie, dass sie diese Etappe gut übersteht. Leicht wahnsinnig on Tour. Dann habe ich auch noch zwei Italiener getroffen, Höchstens dreissig Jahre alt. Sie gehen heute ein bisschen weiter nach Campigna. Das sind rund acht Kilometer den Berg hoch.

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