Früchte, Gemüse alles frisch
Antoniusweg

Ein weiterer Tag in Ferrara

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2. September 2017

Heute hat mich ein wenig das Glück verlassen. Auf den nächsten dreissig Kilometer ist kein Hotel oder ähnliches verfügbar. So darf ich heute einen weiteren Tag in dieser schmucken Stadt verbringen. Das Wetter ist heute auch nicht so toll, ein regelrechter Mix aus Sonne und Wolken. Auch die Temperaturen sind auf beschauliche 27 Grad gesunken. Es wird langsam Herbst in Italien.

Fröhliches Nichtstun

So schlendere ich durch die Strassen und geniesse das “dolce far niente” und beobachte die Menschen. Jung und alt bevölkern die Strasse. Kinder spielen Fussball in den Gassen. Radfahrer weichen den Passanten aus. Es werden Cappuccini getrunken und Cornettis verspeist. Ein fröhliches Hin und Her. Die Eingeborenen wissen das Leben zu schätzen und zu geniessen. Das können sie wirklich besser wie wir zu Hause. Das hat sicher auch mit dem freundlicherem Wetter zu tun. Wobei ich das schon fast zu früh hinausposaunt habe, denn schon setzen die ersten Regentropfen ein. Das geht in der Poebene schnell, keine Berge, alles flach und deshalb für schnelle Wetterumschläge geeignet. Aber meist verziehen sich mögliche Unwetter schnell.

“La grassa” ist nicht mehr weit

Morgen geht es weiter: Leider wiederum nur eine kurze Etappe, rund 13 Kilometer nach San Martino. Und am Montag über 16 Kilometer nach Malalbergo. Ziemlich oede Orte, aber ruhig und gut für das Gemüt des einsamen Pilgers. Schon bald bin ich in Bologna, der Stadt der Gelehrten. Dort entstand 1088 die älteste Universität Europas. Ausserdem verfügt die Stadt mehrere Beinamen wie zum Beispiel ¨la rossa¨ wegen der politischen Gesinnung und ¨la grassa¨ (die Fette) wegen ihrer nicht gerade leichten Küche. Und danach ist es vorbei mit grösseren Städten, netten Abenden und der Völlerei. Denn nach Bologna geht die Pilgerei erst richtig los: Die Berge warten auf mich…

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