Via Lemovicensis

Einsam durch Frankreich pilgern

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2. May 2018

Endlich scheint die Sonne. Sie kitzelt mich schon am Morgen früh aus dem Schlaf. Heute habe ich ein grösseres Programm vor. Ich habe gestern Abend einer meiner Lieblingsorte entdeckt. Eine Lavanderia mitten in der Stadt – endlich wieder richtig saubere Kleider zu haben ist einfach ein Luxus, den man zu Hause kaum zu schätzen weiss. Also nichts wie hin. Eine freundliche Französin hilft mir bereitwillig das Programm einzustellen. Wärend dem Waschen geh ich Kaffee trinken. Heute sind alle Geschäfte und Restaurants offen. Wunderbar. Gestern hatte ich richtig Glück. Am Anfang hatte ich nur diesen Kebapstand gesehen, der geöffnet hatte. Dann bin ich herumgewandert und fand per Zufall einen Burgerladen. Nix wie hinein und voilà einfach super gut. Dankeschön.

Auf nach Le Chatelet

Nach dem Waschen geht es los. Zuerst muss ich erst mal aus dieser Stadt rausfinden. Dabei irre ich ein wenig umher und schaffe es irgendwann mit gütiger Mithilfe der Eingeborenen den richtigen Pfad zu finden. Dabei treffe ich auf Marja, die Holländerin mit Hundeanhang. Sie macht einen ziemlich verstörten Eindruck. Ich frage sie, ¨was ist los¨. Sie habe Zahnschmerzen und suche einen Zahnarzt. Ich weise ihr den Weg zur Touri-Info, die ist nur ein paar hundert Meter entfernt. Aber Marja läuft in die entgegengesetzte Richtung. Was solls, ist ja nicht mein Bier. Mir tut nur der arme Hund leid. Der muss jeden Tag zwanzig Kilometer pilgern und darf noch sein Futter mit herum tragen. Ich vermute stark, dass dies viel zu viel für ihn ist.

Der Weg nimmt kein Ende

Also geht es für mich weiter auf meinem Pilgerweg. Die Via Lemovicensis ist ein einsamer Weg. Manchmal gehe ich 30 Kilometer und sehe keine einzige Bar. Heute treffe ich auch niemanden unterwegs. So pilgere ich vor mich hin und hoffe bald anzukommen. Am Ende werden es gute 28 Kilometer. Wenigstens muss ich heute nicht frieren. Rund 18 Grad begleiten mich auf dem Weg. Als ich endlich ankomme, darf ich wieder meine Unterkunft suchen. Für heute habe ich eine Ferienwohnung gebucht für 26 Euro. Der Besitzer empfängt mich bereits und zeigt mir die Unterkunft. Wirklich klasse und schön. Das örtliche Restaurant hat heute Ruhetag, meint mein Gastvater. Dafür hat es ein Einkaufscenter. Also nichts wie dahin, etwas fürs Abendessen einzukaufen. Es gibt Baguette mit Käse und einem Karottensalat. Einfach lecker.

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