Einsamer Herbergspilger schläft gerne alleine
Herbergen suche ich ja bekanntlicherweise eher selten auf. Die Nächte verbringe ich lieber alleine oder zusammen mit meiner Frau. Mit fremden Menschen in einem Raum zu schlafen, ist mir wirklich zu intim. Vor allem mag ich kein Geschnarche oder andere körperlichen Auswüchse. Ziemlich verwöhnt bin ich. Das muss ich mir leider eingestehen. Gestern überwinde ich mich mal wieder und übernachte in der Pilgerunterkunft von Monteriggioni. Das Casa per Ferie Santa Maria Assunta ist ziemlich gross, es hat mehrere Räume. Es ist sogar möglich ein Zimmer mit eigenem Bad für sich alleine zu bekommen. Diesmal wähle ich die Gruppenunterkunft. Das schöne dabei ist – Lottosechser – ich habe die gesamte Unterkunft inklusive Küche und TV für mich alleine – für zwanzig Euro notabene. Ich werde in Zukunft öfter solche Angebote in Anspruch nehmen. Vom Pilgerstrom des vergangenen Wochenendes ist nicht mehr viel übrig geblieben. Denn ich sehe seit gestern keine Pellegrini mehr.
Schmuckes antikes Städtchen
Monteriggioni ist ein kleines schmuckes Städtchen, dass wie San Gimignano von den Stadtmauern eingekesselt ist. Alles noch original. Sehr hübsch. Es hat ganz wenige Tagestouristen da. Am Abend ist aber ziemlich tote Hose. Montags scheint es nicht den grossen Andrang von Besuchern zu geben. So bleibt auch in der Gastronomie die Küche kalt. So besorge ich mir ein Panino con Salame und beschäftige mich mit meinem Blog.
Siena erwartet mich
Am Morgen gehe ich schon kurz nach acht Uhr los. Ich möchte so schnell wie möglich in dieses toskanische Einod kommen. Der Wetterbericht meldet tolles Wetter. Aber erst mal sehe ich ausser Regen nicht viel. Nach der gestrigen langen Wanderung, schmerzt mir heute der ganze Körper. Ich beschliesse deshalb den kürzeren Weg über die Hauptstrasse zu nehmen. Schon bald sehe ich einen Bus heranrauschen und in mir keimt kurz der Wunsch einzusteigen. Ich lass es aber, da ich weiss, dass es morgen noch schlimmer ist und ich mich wieder aufraffen muss zu gehen. Ruhetage sind Gift für meinen Geist und Körper. So laufe ich die knapp 15 Kilometer nach Siena. Kurz bevor ich ankomme, zeigt sich auch die Sonne. Leider aber nur für kurze Zeit. Dann kommt schon der nächste Guss von oben. Aber ich hoffe noch auf Besserung und erkunde mal die Stadt. Bei Regen ist das alles leider nur halb so schön.