The portuguese way of St. James

Mit dem Boot nach Galizien

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17. June 2019

Hubs the Pilgrim ist wirklich ein Langschläfer. Erst um kurz vor Zehn komme ich in die Gänge und erwache aus meinem Tiefschlaf. Jetzt muss ich mich sputen. Denn es geht mit dem Boot übers Meer nach Galizien. Von nun an bin ich auf dem spanischen Festland unterwegs. Hier werden auch die Uhren eine Stunde vorgestellt. Also bin ich sehr spät auf dem Camino. Von Caminha nach O Porto Mougas gilt es immerhin gute 25 Kilometer zu pilgern.

Auf dem Fischerboot lerne ich ein paar Pilger kennen und wir laufen gemeinsam los. Zu dritt sind wir unterwegs und es entsteht eine rege Plauderei. Die eine kommt aus Holland und der andere aus der Nähe von Luzern. Zwischendurch tut es richtig gut nicht alleine zu laufen. So vergeht die Zeit wie am Schnürchen. Es ist wieder ein wunderbarer Weg, den ich geniessen darf. Der grösste Teil führt der Küste entlang und ist zeitweise richtig wildromatisch.

Wetter droht zu kippen

Die Wolken hängen tief am Himmel und sind ziemlich dunkel. Regen hat Meteo erst auf Morgen angesagt. Einmal tröpfelt es kurz, aber der Wetterbericht hält was er verspricht und wir werden für heute noch verschont. Einmal schauen wie das Morgen aussehen wird. Aber wieso an das kommende denken, wenn man den heutigen Tag geniessen darf. Bisher bin ich ein wahrlicher Glückspilz und bin trocken durchgekommen, wenn man sich zumindest den Schweiss wegdenkt. Dies ist für die Regionen die ich durchgepilgert bin nicht selbstverständlich. Normalerweise regnet es hier oft.

Santiago ist bald erreicht

Der heutige Pilgertag ist eine Wonne für die Augen. Einfach wunderbar und die Wege sind angenehm zu gehen. Das ist gut so, denn gestern habe ich mir ein wenig Sorgen gemacht wegen meinem Knöchel. Heute spüre ich ihn nicht mehr und fühle mich einfach sauwohl. So kann es ruhig weitergehen. Es ist ja nicht mehr weit bis nach Santiago di Compostela. Ein wenig mehr als 140 Kilometer bin ich von dem Ort entfernt, an dem letztes Jahr mehr als 300 000 Pilger angekommen sind.

Tour GPS

Liechtenstein wenig bekannt

Im Hostel angekommen, erwartet mich ein wunderschönes Doppelzimmer für mich alleine mit Dusche. Für 20 Euro notabene. Luxus pur für wenig Geld. Die Hospalitero meint, ich sei der erste Pilger aus Liechtenstein, den sie kennen lernt. Also werde ich mich bemühen, den noch unbescholtenen Ruf der Liechtensteiner Pilger zu wahren. Auf dem Weg passiert es mir oft, dass die Leute Liechtenstein nicht kennen. Es gibt halt nicht viele von uns. Trotzdem ist es erstaunlich, dass wir in Europa oft kaum wahrgenommen werden. Und wenn, dann kommen immer die gleichen Bemerkungen wie beispielsweise, dass wir angeblich keine Steuern zu bezahlen haben…

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