Frittierte Frösche und Unterkunftssuche
Am morgen wache ich auf und frage mich, wo bin ich hier nur. Ein Riesenlärm herrscht in meinem Zimmer. Ja klar doch, ich habe das Fenster offen gelassen, weil es so warm ist und das Zimmer keine Klimaanlage hat. Und unter meinem Fenster verläuft die Hauptstrasse, auf der sie mit Vollgas durchrasen. Deshalb bin ich schon um halb sieben Uhr morgens auf dem Weg. Heute geh ich rund 22 Kilometer nach Vercelli, einer grösseren Stadt. Unterwegs seh ich vor allem eines: Reisfelder. Es ist eine ziemlich monotone Geschichte, aber trotzdem schön und entspannend. Da kann man seinen Gedanken nachhängen.
Rane fritte und Studenten
Schon bald erreiche ich mein Ziel für heute, die Stadt Vercelli. Sie ist heutzutage eine der grössten Reismetropolen und bekannt für seine Küche. Eines der berühmt (berüchtigten) Gerichte ist Rane fritte – Frittierte Frösche. Um dieses Gericht ranken sich diverse Legenden. Eine besagt, dass die Pilger vor hunderten Jahren aufgefordert waren, die zahlreichen Frösche, die an den Reisfeldern zuhauf zugege waren, einzusammeln. Diese mussten sie dann im Kloster abgeben und wurden von den Gourmetmönchen zubereitet. Die Stadt ist ausserdem bekannt für seine Universität – die erste im Piemont (1228).
Übernachten in der Herberge
Ich habe zwar eine Unterkunft gebucht. Die liegt weit ausserhalb der City und deshalb entschliesse ich mich, etwas anderes zu suchen. Das ist nicht so leicht, denn die Zimmer sind ziemlich teuer. 70 Euro und mehr zahl ich sicher nicht. So entschliesse ich mich, wieder einmal eine Herberge aufzusuchen. Schon lange nicht mehr gemacht. Die Herbergsführer sind sehr nett und kümmern sich wirklich um ihre Gäste. Das Ganze funktioniert auf Spendenbasis. Nur weiss ich nicht, wieviel man da geben sollte? Vor allem hätten sie am liebsten, wenn man mit ihnen auch zu Abend essen würde. Das mag ich aber nicht. Ich mag das Feeling der Stadt spüren und bin nicht so auf Intimitäten aus.