Gesund und munter geht es leicht
Nachdem ich gestern einen richtigen Leidenstag einziehen durfte, fühle ich mich heute wieder viel besser. Mein Magen rumort nur noch ein wenig. Vielleicht sollte ich nur noch Zwieback und Tee zu mir nehmen. Das wäre weniger risikoreich. Nur Spass macht dies auf Dauer auch nicht. So starte ich frohen Mutes, gesund und vor allem gut gelaunt auf meinen Camino. Pfeifend gehe ich los, das ist ein gutes Zeichen bei mir. Es steht eine ziemlich kurze Etappe von Agueda nach Albergaria-a-Velha von nur 17 Kilometer an. Die Strecke führt hauptsächlich über asphaltierte Strässchen und teilweise an einer Schnellstrasse entland. Trotzdem geniesse ich den heutigen Tag sehr. Gesundheiit schätzt man immer erst, wenn sie nicht mehr mitspielt.
Die Pilgertour verlängere ich
So komme ich gut voran. Nach zehn Kilometer mache ich ein Päuschen. Danach geht es weiter und schon bald überhole ein paar Pilger. Der Weg ist nicht sehr anspruchsvoll und ich erreiche schon früh mein Tagesziel. Da ich mich gut fühle entscheide ich die Etappe um sechs Kilometer zu verlängern. So erspare ich mir morgen eine längere Etappe mit über 28 Kilometer. Die letzten paar Kilometer gehe ich flott dahin und erreiche Albergaria-a-Nova. Durch meinen Entscheid bin ich gezwungen in der Pilgerherberge zu übernachen. Das stellt sich als Glücksfall heraus. Sie haben für mich ein Einzelzimmer und die Anlage ist sehr sauber.
Grillparty am Abend
Auch für saubere Wäsche ist gesorgt. Die Herberge verfügt über eine Waschmaschine. Neben meiner Gesundheit, einem guten Abendessen ist für mich saubere und duftende Kleidung einer der wichtigsten Dinge. Weil die Anlage ausserhalb von einem Dorf liegt, nehme ich die Einladung zum Abendprogramm gerne an. Zusammen mit den anderen Pilgern das Finalspiel um den Nationscup schauen und nebenbei Hamburger essen – was will ein Pilger schon mehr. Wobei der letzte Hamburger für mich nicht förderlich war. Aber ich bin ja kein Schwarzmaler und freue mich auf einen vergnüglichen Abend.
Wobei die Pilger die hier sind, eher Grüppchen bilden und ich mich ein wenig ausgeschlossen fühle. Aber das ist für mich ok. Da ich eher introvertiert bin, ist es für mich nicht immer einfach mit den Leuten zu quatschen. Das kann ich nur, wenn mich etwas sehr interessiert. Dann komme ich aus meinem Schneckenhaus heraus.
Langer Weg nach Porto
Übermorgen wartet eine richtig lange Etappe auf mich. Rund 35 Kilometer sind es zur Hafenstadt Porto. Derzeit überlege ich noch, ob ich an einem Tag durchgehen soll, oder die Pilgertour auf zwei Tage aufteile. Das werde ich kurzfristig entscheiden. Wenn ich sie aufteile, hat es den Vorteil, dass ich ein wenig mehr Zeit habe, die Stadt zu besichtigen. Denn nach meinen gesundheitlich bedingten Ruhetagen, bin ich nicht gewillt wieder einen einzulegen. Für mich sind diese Gift. Es ist besser, kürzere Wege zu gehen, dafür immer in Bewegung zu bleiben. Das erhält meine Seele und meinen Geist gesund.
Anonymous
Schön, dass du wieder fit bist.
Weißt du schon, welchen Weg du ab Porto laufen möchtest?
Hubs
Danke, ich Weiss es noch nicht. Der Kuestenweg ist länger und einfacher. Viel mehr Weite. Der klassische kürzer und ein bisschen anspruchsvoller. Wird eine spontane Geschichte werden…
Anonymous
spontan ist am besten 😉
ich kenne nur den Küstenweg, hab somit keine Vergleichsmöglichkeiten, aber schön ist er…
Hubs
Muss man da auch durch den Sand gehen?
Anonymous
Nur auf einem klitzekleinen Stück, an dem der Wind den Sand auf den Holzsteg geweht hat – zumindest war das vor ein paar Wochen so. Kann jetzt schon wieder runtergeweht worden sein…..
ist entweder Holzweg oder gepflasterter Weg. Im Sand wäre es mir auch zu anstrengend geworden mit dem Rucksack. Allerdings ist der Wind, wenn er aus Norden kommt nicht zu unterschätzen, da kann eine Etappe echt lang werden, aber irgendwas ist ja immer 🙂
Hubs
Da hast du recht… Entweder zu heiss oder zu kalt, oder Wind oder irgendwelche Gebrechen… Danke für die Info.
Anonymous
Gerne