Via Francigena

Humpelnd durch die Gegend marschieren

Von
am
25. Juni 2018

Nach einem langweiligen und leicht depressiven Sonntag, geht es heute weiter. Mein Fuss gut getapt und los geht es durch die Stadt hinaus. So locker geht das heute aber nicht. Der Fuss schmerzt und ich humple mehr als ich gehe. Eigentlich ist es ja nur eine Kleinigkeit. Aber so eine Kleinigkeit kann sehr störend und schmerzhaft sein. Aber ich muss weiter gehen und kann nicht noch einen Ruhetag einlegen. Das ist für meine Psyche nicht förderlich. Also leide ich lieber ein wenig körperlich. Wenigstens 15 Kilometer gehen, damit ich am Abend müde bin.

Italien in chinesischer Hand

Es ist eine ziemlich langweilige Etappe, ausser Felder und einigen sehenswerten Gotteshäuser spielt sich nicht viel ab. Unterwegs kehre ich auf einen Kaffee und einem Cornetto ein. Interessant ist, dass viele Bars und Cafes von Chinesen betrieben werden. Vor allem scheinen sie gut integriert zu sein, denn Italiener sind viele anzutreffen. So gehe ich vor mich hin und denke über mich nach. Es ist unglaublich, was ein Tag an dem nichts geht, in mir auslöst. Es kann nicht sein, dass man wegen einer Blase in ein Loch fällt. Aber heute werde ich mich da raus kämpfen – wenn auch mit Schmerzen. Nach knapp 15 Kilometer und fünf Stunden… erreiche ich das Ziel in Belgioioso, einem Dorf mit Castello und natürlich mehreren Kirchen. Ich bin froh angekommen zu sein, denn es war wirklich unerträglich zum Pilgern.

Plausch mit Pilgerpäärchen

Angekommen in Belgioioso gehe ich als erstes in eine Bar und bestelle mir eine Cola und einen Espresso. Neben mir sitzt ein Päärchen. Ein Pilgerpaar – wir kommen miteinander ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass sie den umgekehrten Weg gehen. Nämlich von Rom nach Hause – nach Holland. Interessanterweise kaufen sie ihre Kleidung in Imst ein. Bei Gottstein. Wir tauschen noch unsere Visitenkarten aus. Vielleicht hört man sich ja wieder einmal.

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6 Kommentare
  1. Antworten

    Barbara

    25. Juni 2018

    Gute Besserung Hubert und mach langsam, auch Schnecken kommen ans Ziel Kleiner Witz LG Barbara

    • Antworten

      Hubs

      25. Juni 2018

      Ein Schneckentempo ist es ja wirklich.

  2. Antworten

    Anonymous

    25. Juni 2018

    Bei der Blase…alle Achtung!!! Da war meine Blase wirklich eine Miniblase, und die hat schon sehr weh getan! Respekt und weiterhin alles Gute!!!

    • Antworten

      Hubs

      25. Juni 2018

      Es ist ja nur eine Blase. Das dies so weh tun kann, hätte ich nicht gedacht….

  3. Antworten

    La Pellegrina

    25. Juni 2018

    Kopf hoch! Und wer weiß, warum es dir grad nicht so gut geht. Verspricht ein Pilgerweg automatisch Antworten oder gute Laune? Akzeptiere die Laeuse auf der Leber. Lass sie tanzen. Denn eines morgens sind sie weg. Und Du bist glücklich. Vielleicht nicht wie nie zuvor. Aber so, wie schon lange nicht mehr… versprochen!

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