In Porto steppt der Bär
Trotz der gut 35 Kilometer langen Pilgerei, bin ich am Abend noch relativ fit und erkunde Porto. Eine wirklich tolle Stadt, in der richtig etwas los ist. So besuche ich noch ein paar Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale Se und wage mich an die Uferpromenade des Douro. Hier steppt der Bär. Viele kleine Lokale reihen sich aneinander. Hier explodieren für portugiesische Verhältnisse auch die Preise. Für Leute aus Mitteleuropa sicher zahlbar. Ob sich dies viele Einheimische leisten können, bezweifle ich stark. Hier verdienen normale Angestellte zwischen 600 und 700 Euro. Da lässt kaum Spielraum für exzessive Ausflüge in diese hübschen Cafes und Bars. Aber es ist ein Platz an dem man ewig sitzen bleiben möchte. Ein wenig stolz bin ich schon auf mich, trotz Knöchelverletzung und Lebensmittelvergiftung bin ich bereits über 400 Kilometer gepilgert, obwohl ich kurzzeitig ans Aufgeben gedacht habe. Aber das ist keine richtige Option für mich.
Endlose Weite des Atlantiks
Am Morgen geht es weiter. Es stehen rund 25 Kilometer nach Labruge an. Eine lockere Etappe, die keine topografischen Schwierigkeiten aufweist. Nach langem Hin und Her, habe ich mich für die Küstenvariante entschieden. Nach den Hügeln in den vergangenen Tage spüre ich eine Sehnsucht nach Weite. Hügel und Berge habe ich zuhause genügend. Für meine Seele ist die heutige Pilgerei eine wahre Wohltat. Den ganzen Tag auf den Atlantik hinausblicken zu dürfen, hat einfach Qualität. Es geht erst über die Strandpromenade und dann später auf Holzstegen an den Dünen der Küste weiter. Es ist ziemlich frisch und die Meeresbrise weht mir ins Gesicht. Immer gegen den Wind, der ziemlich stark bläst, ist auch nicht ohne. Aber ich geniesse meinen Weg total.
Irgendwann durchquere ich ein Städtchen. Eine menge Restaurants säumen den Weg. Jedes hat seine Grillstube auf der Strasse, während die Gäste in Zelten und Lokalen speisen. Angesagt ist vor allem Fisch. Es wird überall gebrutzelt und gebraten und riecht verführerisch.
Zeit vergeht wie im Fluge
Unterwegs treffe ich auf eine deutsche Pilgerin und wir gehen gemeinsam ein paar Kilometer zusammen und kehren noch auf einen Drink in eine Strandbar ein. Ein richtig sympathisches Mädel. So vergeht die Zeit wieder einmal wie im Fluge und ich komme erst spät in meiner Unterkunft an. Total entspannt und ziemlich zufrieden mit der Pilgerwelt. So sollte es immer sein.
Morgen gehe ich spazieren
Morgen wartet eine sehr kurze Etappe auf mich. Nur rund 15 Kilometer sind es nach Povos de Varzim. Das gleicht eher einem Spaziergang, als nach harter Pilgerarbeit. Zwischendurch ein wenig schonen, kann mir auch nicht schaden.
Anonymous
Haaaach, herrlich, der Atlantik. Das Meer, der Wind, die Luft… einfach toll!
Und nein, ich bashe nicht, wie mies wäre das denn bitte hier auf deinem Blog. Das Wort musste ich heute übrigens erst mal im Netz nachschlagen, ob es das heißt, was ich vermutet habe 🙂
Hubs
Das habe ich auch nicht angenommen. Aber es gibt halt manchmal solche.