Il Cammino di Santiago portoghese

Pasta, Pasta – Leider nein

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3. Giugno 2019

Nach einem guten Abendessen – was heisst schon gut, es gibt immer wieder etwa dasselbe – gehe ich schlafen. Meine Eltern haben in den Kriegszeiten bis zu dreimal am Tag Riebel gegessen. Das sollte mich ein wenig demütiger machen. Das Zimmer ist schön und kostet 17.50 Euro. Unglaublich günstig. Und mit Balkon. So schlafe ich wie ein Herrgöttchen und träume von Pasta, Risotto und mehr. Am Morgen scheint wieder einmal die Sonne und kitzelt mich aus dem Schlaf. Ohne Frühstück geht es los. Durch die langen Etappen der vergangenen Tage beschliesse ich nur eine kurze Pilgertour zu unternehmen und die vorgesehene Etappe in zwei aufzuteilen. Es geht sofort den Berg hoch, nicht sehr steil aber stetig. Der Weg ist toll. Mein Geist und mein Körper sind jedoch ziemlich müde. Jeder der unterwegs ist, kann das vielleicht nachvollziehen. Irgendwann schleicht sich die Müdigkeit in jede Faser des Körpers.

So bin ich ziemlich langsam auf meinem Jakobsweg nach Santiago di Compostela unterwegs. Wenn man erschöpft ist, denkt man auch nicht mehr viel. Alles hat seine Vorteile. Die Region ist wirklich fantastisch. Schöne Wege und Pfade wechseln sich ab. Die zwei Dörfchen, die ich durchquere, sind malerisch schön und würden sich für ein Rosamunde Pilcher Filmchen anbieten. Kein Mensch kreuzt meinen Weg. Die Dörfer sind wie ausgestorben und auch die Pilger sind entweder schon am Ziel angekommen oder einfach nicht vorhanden. Die Ruhe geniesse ich und lass mir Zeit die Umgebung auf mich wirken zu lassen.

Ich will Pasta!!!

Nach knapp 15 Kilometer komme ich an meinem Ziel in Ansiao an. Ein kleines schmuckes Städtchen, in dem ein bisschen etwas los ist. Meine Unterkunft ist top. Ein tolles Zimmer und ein Hotelier der Deutsch spricht. Er hat viele Jahre in Deutschland gearbeitet. Auch die Lage mitten im Zentrum ist ideal. Hunger habe ich auch. Deshalb frage ich den Wirt, ob es irgendwo die Möglichkeit gibt auf ein Nudelgericht. Ich mag keinen Grillteller mehr. Pasta wäre gefragt. Er mein, ich solle es in der Pizzeria probieren. Diese macht gerade Siesta und ausser Pizza und die üblichen Speisen gibt es nicht. Keine Pasta. Immer Fleisch oder Fisch mit trockenem Reis und Pommes ist nicht meine kulinarische Welt. Dazu muss ich noch sagen, ich mag Fleisch, aber nicht jeden Tag. Und ich liebe Salat und Gemüse und natürlich Pasta. Das Pilgerleben kann ja nicht immer einfach sein. Aber für eine Portion Spaghetti burro e salva würde ich derzeit viel Geld zahlen.

Hilfsbereite Einheimische

Dafür gestaltet sich der Nachmittag amüsant. In einer Bar komme ich mit dem Inhaber und einem Gast ins Gespräch – einem pensionierten Banker, der jetzt zu Hause putzt und kocht, während seine Frau noch arbeiten darf. Die beiden bemühen sich leidenschaftlich darum, mir eine pilgergerechte Bleibe für morgen zu organisieren. Das gelingt ihnen scheinbar. Adresse habe ich keine, ich weiss nur, wo es ungefähr sein könnte. Und kosten soll es nur 15 Euro. Da bin ich mal gespannt auf morgen. Nach den vergangenen Tagen ist es heute rund zehn Grad kühler und gar nicht mehr so fein. Zum Pilgern schön, aber der Wind hat sich ziemlich abgekühlt. Auf morgen hat der Wetterbericht auch Regen angesagt und so 20 Grad. Mal schauen, das sind ja Bedingungen wie zu hause….

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