Cammino di Sant Antonio

Pilger treffen sich unterwegs

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19. Aprile 2019

Das Hotel Venetian kann ich wirklich empfehlen. Für 16 Euro bekommt man ein einfaches, sauberes Quartier 150 Meter vom Centro Storico entfernt. Den Abend lasse ich noch gemütlich ausklingen und geniesse das fröhliche Treiben der Einheimischen. Obwohl noch nicht Sommer ist, wimmelt es von Leuten auf der Strasse. Danach beschäftige ich mich mit meinem Bericht und komme deswegen erst um zwei Uhr nachts ins Bett. Das ist kein Problem, da ich schlafen darf solange ich will.

Wenige Pilger sind unterwegs

Heute geht es deshalb erst um 11 Uhr los. Zuerst zum Kaffee und dann ist ein wenig Marktbummel angesagt. Erst danach begebe ich mich auf meinen Cammino di Sant Antonio. Rund 27 Kilometer, alles auf Asphalt nach Rovigo stehen mir bevor. Obwohl ich einen kräftigen Muskelkater habe, stimmt die Pace. Unterwegs treffe ich wieder mit Laura und Marco zusammen. Das ist ein junges Pilgerpäärchen, das zusammen nach Bologna pilgert. Höchstens 25 Jahre alt und sehr nett. Wir gehen ein Stückchen miteinander. Dabei fällt mir auf, dass hier Laura die treibende Kraft ist, denn Marco schaut schon am zweiten Tag ziemlich fertig aus, während seine Freundin einen strammen Schritt hat. Später gehe ich alleine weiter. Wahrscheinlich überhole ich die Zwei morgen wieder.

Komische Streckenführung

Komischerweise sehe ich heute kaum ein Wegweiser vom Cammino. Der Schreiberling des Pilgerführers hat sich, glaube ich, wieder mal neu erfunden und geht einen anderen Weg. Mit etwas muss er das Buch ja verkaufen. Denn der Grossteil des Pilgerpfades ist normalerweise ausgezeichnet ausgeschildert. Ob dies unbedingt nötig ist, bezweifle ich, da der originale Cammino mir wesentlich besser gefallen hat. Vor allem muss man immer wieder nachlesen.

Tour GPS

Der Weg will nicht enden

Unterwegs passiert nicht viel. Es ist eine ziemlich eintönige Etappe, ideal um seine Gedanken schweifen zu lassen. Unterwegs kehre ich in einer Bar zu und mache eine kurze Rast. Sechs Kilometer vor dem Ziel pausiere ich nochmals. Das wäre in der Vergangenheit nicht vorgekommen. Ich bin heute ziemlich fertig und muss über die letzten paar Kilometer richtig mit mir kämpfen. Der Weg scheint endlos zu sein. Der ganze Körper schmerzt. Endlich erreiche ich mein heutiges Ziel Rovigo, einer mittelgrossen Stadt mit rund 52000 Einwohner. Die Altstadt hat Charme, sie steht aber nicht auf meiner Liste der Höhepunkte. Diese folgen erst in den nächsten Tagen mit Ferrara und Bologna.

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