Pilgern ohne Schirm geht nicht
Nach einer wohltuenden Dusche, verlasse ich mein Appartement und setze mich in ein Lokal um meinen täglichen Pilgerbericht zu verfassen. Kurzzeitig hat es aufgehört zu regnen und ich brauche nicht mal meinen Schirm. Jawohl, Hubs the Pilgrim hat immer einen Regenschirm auf seinen Pilgerwegen mit dabei. Denn ich mag es nicht, wenn ich den sauren Regen im Gesicht habe. So beginne ich zu schreiben, währenddessen der Regen wieder ziemlich heftig einsetzt. Als ich fertig bin, hört es wieder auf und die Sonne scheint wieder – ich bin eben ein Glückspilz. Danach besorge ich mir noch ein Pannini mit Gorgonzola für das Abendessen. Einfach köstlich.
Schönes Wetter begleitet mich
Am morgen gehe ich wieder erst um zehn Uhr los. Die Sonne lacht vom Himmel herab und ich fühle mich gut. So komme ich vorerst zügig voran. Heute geht es von Rieti weiter nach Poggio San Lorenzo, beziehungsweise in ein Kloster kurz davor. Schon bald treffe ich auf Pilgerin Renate, die ebenfalls auf dem Weg nach Rom ist. Wir laufen zusammen weiter. Nachdem ich die vergangenen Tage wenig gesprochen habe, ist es wieder einmal ein Segen sich so zwanglos unter Pilgern zu unterhalten. Durch das viele Geschwafel verkommen die Wegweiser und die Streckenbeschreibung zu Randnotizen und bald sind wir nicht mehr sicher, ob wir richtig sind. Also zurück um dann feststellen zu dürfen, dass dies schon passt. Also nochmals den gleichen Weg zurück. So werden aus lockeren 18 mehr als 22 Kilometer und vor allem ein paar Höhenmeter mehr.
Pilgern macht einfach Spass
Trotz der Umstände ist es ein toller Pilgertag. Es ist nicht mehr so warm und die Landschaft ist richtig toll. Das Rietital hat viele Eindrücke zu bieten. Nach unseren Umwegen kommen wir mit Verspätung im Frauenkloster Collina Sacro Cuore an und die Schwestern gewähren uns trotz dessen Einlass. Begrüsst werden wir sehr wertschätzend, aber auch gleich darauf hingewiesen, nicht laut zu sprechen, denn sie halten derzeit eine Exerzitienwoche ab. Also heisst es für einmal den Schnabel zu halten. Was auch nicht schaden kann. Hier oben auf dem Hügel gibt es ausser dem Kloster nichts. Deshalb werden wir bei den Schwestern speisen. Da bin ich gespannt, was uns aufgetischt wird. Mahlzeit.