Via Francigena

Landschaft wie von Gottes Hand gemalt

Von
am
9. November 2018

Auch heute hatte ich wieder eine geruhsame Nacht alleine in der Pilgerherberge. Richtig schön war es, sogar mit Heizung. Was selten der Fall ist. Am Abend gönnte ich mir noch ein richtig gutes Essen. Pappardelle al Chinghiale. Das liebe ich, bekomme ich zuhause nur, wenn ich selber koche. Jedenfalls war es sehr lecker und ich genoss noch die Abendstunden.

Pilgerbegegnungen im Ostello

Als ich mich im Ostello eingeschrieben habe, trifft auch Margrethe, meine Pilgerfreundin aus Kanada ein. Sie braucht ein paar Informationen. Kurze Zeit später trifft eine jüngere Pilgerin ein. Sie kommt aus Deutschland und braucht dringend Unterkünfte für die nächsten Tage. Ihr Problem ist, dass sie mit Hund pilgert. Da ist es nicht so einfach eine passende Herberge zu finden. Kurze Zeit später treffe ich sie auf der Strasse wieder. Sie steht vor ihrer gebuchten Unterkunft und erreicht aber den Vermieter telefonisch nicht. Das ist hier eine ziemliche Normalität – komme ich heute nicht, so komme ich halt morgen. Ich rate ihr im Geschäft nebendran nachzufragen. Und schon klappt es. Eine gute Tat am Tag, so sollte es sein.

Lange Etappe erwartet mich

Heute geht es schon früh los. Es wartet eine sehr lange Etappe auf mich. Am Schluss werden es gute 32 Kilometer sein, die ich laufe. Ich gehe eine Alternativroute, da ich nach Abbadia San Salvadore möchte. Deshalb kürze ich die Etappe ein wenig ab und geh einen Teil auf der Hauptstrasse. Nicht unbedingt spannend. Aber die Kulisse ist den ganzen Tag unglaublich schön. Es schaut aus wie ein Gemälde, von Gottes Hand gemalt. So gehe ich beschwingt durch die Pampa und geniesse das schöne Wetter und die Fernsicht. Schon bald erreiche ich Bagno Vignoni. Bekannt für seine heisse Quelle. Das Besondere an dem Dorf ist, dass es keine Piazza gibt, sondern stattdessen ein grosses Thermalbad. Wirklich schön.

Auf ins Skigebiet

Dann geht es weiter, aber nach 25 Kilometer bin ich dann schon ziemlich fertig und müde. Aber es warten nochmals zehn Kilometer auf mich. Vor allem geht es nun auf auf den Monte Amiato hoch. Hier gibt es auch ein Skigebiet. Drei Kilometer vor dem Dorf kommt ein Bus angebraust und ich winke dem Chauffeur zu. Er nimmt mich glücklicherweise mit und ich komme kurze Zeit später im Kloster, meiner heutigen Herberge, an.

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