Seenwanderung und ein Fussballfest
Meinen Pilgerfreund von gestern treff ich heute nicht. Er wollte zwar auch nach Ivrea, aber das hat wahrscheinlich nicht geklappt. Egal, ich hatte gestern Abend eine wunderbare Pizza genossen. Wirklich erstklassiger Food. Schon lange nicht mehr in dieser Qualität gesehen. Heute geht es nach Viverone. Eine Strecke von etwa 25 Kilometer. Schon beim Start spüre ich, dass mein rechter Fuss nicht so richtig will. Trotzdem geh ich weiter. Zuerst raus aus der Stadt und dann in die Pampa – oder besser gesagt ins Mückenparadies hinein. Es ist richtig feucht und die Biester sind endlos lästig. Trotz meines afrikanischen Moskito Wunderspray ist es ein Kampf auf Augenhöhe.
Wunderschöne Wanderung
Dann gelange ich an einen See, den Lago di Campagna. Wunderschön im Wald gelegen. Es hat Rastplätze und die Familien balgen sich um die erste Reihe. Dabei ist mir nicht ganz klar weshalb, denn mit dieser Mückenplage klar zu kommen ist auch nicht so einfach. Da zweifle ich ein wenig an unserem Boss da oben im Himmel. Was hat er sich nur dabei gedacht, für Adam und Eva auch noch Stechmücken zu erfinden.
Es ist passiert
Eine Weile später ist mir klar, dass ich mir ein ernsthaftes Problem am rechten Fuss zugezogen habe. Ich kann nur hoffen, dass es wirklich nur eine Blase ist und nichts Gröberes. Mit Schlimmeren habe ich Erfahrung und das möchte ich nicht mehr erleben. Mit Blasen aber keine. Das kenn ich nicht. Seltsam. Alle Pilger reden davon und ich habe auf tausenden Kilometer sowas noch nie gehabt. So humple ich weiter. In Palazzo Canavese werde ich von Einheimischen aufgehalten. Sie haben gesehen, wie ich leidend vorbei pilgere. Sie sind gerade die Vorbereitungen für ihr Bier-Fussballfest zu treffen und laden mich auf ein Getränk ein um mich für die nächsten Kilometer aufzupäppeln. Richtig nette Leute hier, haben Mitleid mit Menschen, die freiwillig die Qualen des Pilgerns auf sich nehmen.
Abkürzen lohnt sich nicht
Am Ende verlauf ich mich noch und nehm eine andere Variante. Dies endet schlussendlich damit, dass ich die letzten Kilometer auf der Hauptstrasse dahinwackle, die mir endlos erscheint. Dafür werde ich am Ende mit einem tollen Hotel belohnt. Direkt am Lago die Viverone gelegen. Hundert Meter weiter gibt es ein Strandlokal mit Live-Übertragungen der Fussball WM. Und das ist mir heute wichtig: Schweiz – Brasilien. Mein Tag ist gerettet.
El Qamar
Hallo
Vor einm Monart war ich “zufällig” (Zufälle gibt es nicht) am Lago di Viverano und habe per Mountainbike den Francigena entdeckt. Eine wunderschöne Entdeckung, habe mich sofort verliebt…
Hubs
Es gibt immer wieder tolles zu entdecken. Deshalb mag ich diese Pilgerei.